Veranstaltung 2023

Presse/Fotos

Texte/Reden

Programm

Sonntag, 30. April 2023, 11 Uhr – Salzburg Museum, Mozartplatz 1

Widerstand

In Erinnerung an die Salzburger Bücherverbrennung der Nationalsozialisten vom 30. April 1938 auf dem Residenzplatz findet alljährlich eine besondere Veranstaltung statt – organisiert von der Initiative Freies Wort (Tomas Friedmann, Albert Lichtblau und Karl Müller) in Kooperation mit dem Salzburg Museum und vielen Partnerinstitutionen sowie mit Unterstützung von Stadt und Land Salzburg sowie des Kulturministeriums in Wien. Nach Themen wie Zivilcourage, Haltung und Wahrheit geht es 2023 um Widerstand einst und jetzt.
Die Matinee wird am Sonntag, dem 30. April 2023, um 11 Uhr eröffnet mit dem Auftritt der Autor*innen, Herausgeber*innen und Spoken-Word-Performer*innen Mieze Medusa und Markus Köhle, die Texte zum Thema vortragen. Dazu ist Musik des Posaunisten, Klangkünstlers und Komponisten Bertl Mütter zu hören. Anschließend diskutiert die Journalistin, Theologin, Filmemacherin und Ö1-Moderatorin Renata Schmidtkunz mit einer hochkarätig-engagierten Runde über „Kunst, Kultur, Widerstand“:
Irina Scherbakowa ist russische Kulturwissenschaftlerin, deutschsprachige Germanistin, Historikerin, Journalistin, Publizistin, Übersetzerin und Gründungsmitglied der inzwischen verbotenen Menschenrechtsorganisation MEMORIAL, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat sie das Land verlassen. 2022 erhielt sie den Marion-Dönhoff-Preis, die Laudatio hielt der deutsche Bundeskanzler. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.
Gilda Sahebi ist deutsch-iranische Journalistin, Autorin, Ärztin und Politikwissenschaftlerin. Geboren im Iran lebt sie in Berlin, hat sich als Expertin für den Nahen Osten einen Namen gemacht und beschäftigt sich besonders mit Menschenrechten, Feminismus, Antisemitismus und Wissenschaft. 2022 wurde sie zur besten deutschen Politik-Journalistin gekürt. Gerade ist ihr neues Buch „Unser Schwert ist die Liebe. Die feministische Revolte im Iran“ (S. Fischer Verlag, 2023) erschienen.
Oliver Ressler ist österreichischer Künstler, Filmemacher und Kurator. Er lebt in Wien und setzt sich in Ausstellungsprojekten, Installationen und Videos mit Themen wie Kapitalismus, Rassismus, Widerstand und Klimakrise auseinander. 2022 gewann er den 1.  Medienkunstpreis des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe, 2016 den Schweizer Kunstpreis Prix Thun für Kunst und Ethik, ab 2019 Arbeit an einem Forschungsprojekt über die Klimagerechtigkeitsbewegung.
Nach dem Gespräch wird um ca. 12.30 Uhr beim Mahnmal auf dem Residenzplatz der Historiker Robert Obermair eine Rede über „Salzburg und Widerstand“ halten. Und – wie immer – erklingt am Ende das extra für diese Veranstaltung programmierte Glockenspiel vom Salzburger Glockenspielturm mit dem Lied „Dona Dona“ von Sholom Secunda (Text: Aaron Zeitlin), das in den 1960er Jahren durch Joan Baez und Donovan populär wurde. Bertl Mütter wird die Melodie musikalisch aufgreifen …

Initiative Freies Wort (Tomas Friedmann, Albert Lichtblau, Karl Müller)
gemeinsam mit Martin Hochleitner (Salzburg Museum) und vielen Kooperationspartner*Innen

Presse

WIDERSTAND – KUNST & KULTUR

Erinnerung an die Salzburger Bücherverbrennung 1938
Gedenkveranstaltung am 30. April 2023

In Erinnerung an die Salzburger Bücherverbrennung der Nationalsozialisten vom 30. April 1938 auf dem Residenzplatz findet alljährlich eine besondere Veranstaltung statt – organisiert von der Initiative Freies Wort (Tomas Friedmann, Albert Lichtblau und Karl Müller) in Kooperation mit dem Salzburg Museum und vielen Partnerinstitutionen sowie mit Unterstützung von Stadt und Land Salzburg sowie des Kulturministeriums in Wien.

Die Matinee wird am Sonntag, dem 30. April 2023, um 11 Uhr eröffnet mit dem Auftritt der Autor*innen und Spoken-Word-Performer*innen Mieze Medusa und Markus Köhle, die Texte zum Thema vortragen. Dazu ist Musik des Posaunisten und Klangkünstlers Bertl Mütter zu hören. Anschließend diskutiert die Journalistin, Theologin, Filmemacherin und Ö1-Moderatorin Renata Schmidtkunz mit einer hochkarätig-engagierten Runde über „Kunst, Kultur, Widerstand“:
Irina Scherbakowa ist russische Kulturwissenschaftlerin, deutschsprachige Germanistin, Historikerin, Journalistin, Publizistin, Übersetzerin und Gründungsmitglied der inzwischen verbotenen Menschenrechtsorganisation MEMORIAL, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat sie das Land verlassen. 2022 erhielt sie den Marion-Dönhoff-Preis, die Laudatio hielt der deutsche Bundeskanzler. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.
Gilda Sahebi ist deutsch-iranische Journalistin, Autorin, Ärztin und Politikwissenschaftlerin. Geboren im Iran lebt sie in Berlin, hat sich als Expertin für den Nahen Osten einen Namen gemacht und beschäftigt sich besonders mit Menschenrechten, Feminismus, Antisemitismus und Wissenschaft. 2022 wurde sie zur besten deutschen Politik-Journalistin gekürt. Gerade ist ihr neues Buch „Unser Schwert ist die Liebe. Die feministische Revolte im Iran“ (S. Fischer Verlag, 2023) erschienen.
Oliver Ressler ist österreichischer Künstler, Filmemacher und Kurator. Er lebt in Wien und setzt sich in Ausstellungsprojekten, Installationen und Videos mit Themen wie Kapitalismus, Rassismus, Widerstand und Klimakrise auseinander. 2022 gewann er den 1. Medienkunstpreis des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe, 2016 den Schweizer Kunstpreis Prix Thun für Kunst und Ethik, ab 2019 Arbeit an einem Forschungsprojekt über die Klimagerechtigkeitsbewegung.
Nach dem Gespräch wird um ca. 12.30 Uhr beim Mahnmal auf dem Residenzplatz der Historiker Robert Obermair eine Rede über „Salzburg und Widerstand“ halten. Und – wie immer – erklingt am Ende das extra für diese Veranstaltung programmierte Glockenspiel vom Salzburger Glockenspielturm mit dem Lied „Dona Dona“ von Sholom Secunda (Text: Aaron Zeitlin), das in den 1960er Jahren durch Joan Baez und Donovan populär wurde. Bertl Mütter wird die Melodie musikalisch aufgreifen …

Themenschwerpunkt „Widerstand“
In den letzten Jahren hatte die Initiative Freies Wort die Themenschwerpunkte „Zivilcourage“, „Haltung“ und „Wahrheit“ gewählt. So wie diese Begriffe ist auch „Widerstand“ ein definitorisch heftig umkämpftes Phänomen und kann sehr unterschiedliche Haltungen und politisch-gesellschaftliche Handlungsweisen bezeichnen. Erlebtes Unrecht und erlittene Ungerechtigkeit, wie sie vor allem in autoritären bis totalitären Regimen erfahren werden, sind das Fundament der Auflehnung gegen Macht- und Herrschaftsverhältnisse: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“. Solches öffnet aber auch Tür und Tor für eine beliebige Verwendung des Wortes.

Was macht WIDERSTAND prinzipiell notwendig, legitim, ja unabdingbar und wo wird der Begriff in einer beliebigen Verwendung missbraucht? Was mit Widerstand gemeint ist, umfasst ein breites Repertoire an Handlungsmöglichkeiten, wie wir sie aus der Geschichte kennen: beginnend mit einem „Nicht mit mir“, dem passiven, gewaltlosen Widerstand, wie etwa der inneren Emigration oder dem zivilen Ungehorsam, reicht die Bandbreite hin bis zu militant-gewaltsamen Handlungen. Was sind die jeweiligen Motivationen und Ziele von WIDERSTAND und was wird damit erreicht?
Humanistisch und kritisch orientierte Kunst und Kultur sind in autoritären Regimen aller Art immer auch bevorzugte Ziele von Zensur, Verfolgung und, wie man am Beispiel der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten am Salzburger Residenzplatz vom 30. April 1938 erkennen kann, Ziel konkreter Vernichtung mit symbolträchtiger Bedeutung. Autoritäre Herrschaftsformen sind damit beschäftigt, Menschen zum Schweigen zu bringen, Denken und Handeln nur systemkonform zuzulassen. Kunst und Kultur fanden und finden dennoch immer wieder Formen, sich dem mutig entgegenzustellen. Auch in demokratischen Staatsformen ist Widerstand ein wichtiger Faktor, die Probleme der Welt zu spiegeln, wachzurütteln und Widerstand gegen ungerechte und verfestigte Ordnungen zu leisten, offene Denkräume einzufordern oder humane utopische Welten anzudenken.
Was motiviert die Menschen, die Künstler*innen dazu, Widerstand zu leisten und sogar das Leben zu riskieren? Widerstand ist keine Selbstverständlichkeit. Anders gefragt: Warum gab es, wie die Historikerin Erika Weinzierl es formulierte, zur Zeit des Nationalsozialismus in Österreich „Viel zu wenig Gerechte“? Und wo stehen wir heute?

Hintergrund: Die Salzburger Bücherverbrennung 1938
Wenige Wochen nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich (nationalsozialistische Diktatur) fand am 30. April 1938 in der Stadt Salzburg – in Nachahmung der Bücherverbrennungen 1933 in Nazi-Deutschland – eine groß inszenierte Bücherverbrennung statt. Es war nicht die einzige in Österreich, aber wohl die medial wirksamste. Der Salzburger NS-Funktionär Karl Springenschmid wählte nicht zufällig den zentralen Residenzplatz neben dem Dom aus, um rund 1200 Bücher von jüdischen und katholischen Autorinnen und Autoren auf einem Scheiterhaufen vernichten zu lassen.
Das Gedächtnis an die „Salzburger Bücherverbrennung“ schien fast fünfzig Jahre lang wie gelöscht – bis 1987 eine Initiative der Salzburger Autorengruppe erstmals öffentlich an dieses ungeheuerliche Vorkommnis erinnerte. Der bekannte Dichter Erich Fried nahm in einer aufrüttelnden Rede den Vandalenakt zum Anlass, um von der Vernichtung des Buches als einem symbolischen Zeichen der Auslöschung von Geist, Freiheit und Emanzipation zu sprechen. Es dauerte wieder etliche Jahre, bis 2007 der Salzburger Residenzplatz erneut zum Ort der Mahnung wurde – in einer bewegenden Veranstaltung mit engagierten Gegenwartsautor*innen, organisiert vom Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte, von Literaturhaus, Friedensbüro, Katholische Aktion, erinnern.at und der Israelitischen Kultusgemeinde.
Danach kam es zu intensiven und z.T. kontroversen Diskussionen über ein Mahnmal; heute gibt es gleich drei in der Stadt Salzburg: die Gedenktafel an der St. Michaels-Kirche (2011), das Mahnmal im Innenhof des Uniparks Nonntal (2012) und das Erinnerungsdenkmal „Buchskelett“ am Rand des Residenzplatzes (2018). Seit Jahren findet außerdem jährlich am 30. April eine besondere Veranstaltung der Initiative Freies Wort (Tomas Friedmann, Albert Lichtblau und Karl Müller) gemeinsam mit Kooperationspartnern zu aktuellen Themen wie Zivilcourage, Haltung und Wahrheit statt – stets im Salzburg Museum sowie auf dem Residenzplatz. 2023 wurde als Thema „Widerstand“ gewählt.
Zusätzlich zur Matinee am 30. April erging die Einladung an Salzburger Institutionen, ein Programm mit passenden Aktivitäten und Veranstaltungen zu entwickeln. Die Initiative Freies Wort dankt allen Partner*innen und Unterstützer*innen:
Afro Asiatisches Institut Salzburg, Akzente Salzburg, Arbeiterkammer Salzburg, Caritasverband der Erzdiözese Salzburg, Diakonie Flüchtlingsdienst, erinnern.at, Friedensbüro Salzburg, Katholische Aktion Salzburg, KZ-Verband/VdA Salzburg, Literaturarchiv Salzburg, Literaturhaus Salzburg, Personenkomitee Stolpersteine Salzburg, Plattform für Menschenrechte Salzburg, Robert-Jungk-Bibliothek, Salzburg Museum, Salzburger Autorengruppe, Stefan Zweig Zentrum, Universitätsbibliothek Salzburg, Waldorfbildungsverein, Verein Die Goldegger Wehrmachtsdeserteure und Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg sowie Stadt und Land Salzburg und Kulturministerium in Wien.

Weiterführendes Programm der Kooperationspartner*innen

Die Kooperationspartnern der Initiative Freies Wort haben ein breit gefächertes, hoch aktuelles Programm rund um die zentralen Anliegen der Initiative und der Gedenkveranstaltung entwickelt und bieten Veranstaltungen bis in den November 2023 an.

Dienstag, 25.4.2023, 19 Uhr
Robert-Jungk-Bibliothek, Strubergasse 18/2
Julia Ebner: Massenradikalisierung. Und wie man Widerstand dagegen leisten kann
Buchpräsentation und Gespräch
Veranstalter: Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsfragen
Eintritt frei
www.jungk-bibliothek.org

28. April bis 31. Mai 2023, rund um die Uhr begehbar
Universitätsbibliothek Salzburg, Hofstallgasse 2-4
Ausstellung „Gegen das Vergessen …“ Gedenken an die Bücherverbrennung 1938. Begleitend zur Ausstellung in den Fenstern der Hauptbibliothek erscheint eine Broschüre, die dieses erschreckende Fanal in der „schönen Stadt“ Salzburg (Georg Trakl) dokumentiert, erhältlich ab 28.04.2023 in der Leihstelle der Hauptbibliothek. Außerdem bietet die UB im Mai 2023 Führungen durch die Fensterausstellung in der Hofstallgasse an.
Termine: www.plus.ac.at/universitaetsbibliothek/news
Veranstalter: Universitätsbibliothek Salzburg
Eintritt frei

Sonntag, 30. April 2023, 11 Uhr
Salzburg Museum, Mozartplatz 1
Widerstand. In Erinnerung an die Salzburger Bücherverbrennung 1938
Spoken Word mit Mieze Medusa & Markus Köhle sowie Musik von Bertl Mütter;
Diskussion „Kunst, Kultur, Widerstand“ mit der deutsch-iranischen Journalistin und Autorin Gilda Sahebi, der russischen Kulturwissenschaftlerin und Memorial-Mitbegründerin Irina Scherbakowa, dem österreichischen Künstler und Filmemacher Oliver Ressler & Renata Schmidtkunz (Moderation)
Um ca. 12.30 Uhr beim Mahnmal auf dem Residenzplatz Rede des Historikers Robert Obermair über „Salzburg und Widerstand“ & Glockenspiel „Dona Dona“
Veranstalter: Initiative Freies Wort mit Kooperationspartnern
Eintritt frei
Anmeldung: office@salzburgmuseum.at, Tel. (+43 662) 620808-704

Donnerstag, 4. Mai 2023, 19.30 Uhr
Literaturhaus Salzburg
Dževad Karahasan „Einübung ins Schweben“
Der bosnische Autor liest auf Deutsch aus seinem neuen Sarajewo-Roman und spricht mit Tomas Friedmann.
Veranstalter: Verein Salzburger Literaturhaus Eizenbergerhof
Eintritt: 12/10/8 Euro
Karten: Literaturhaus, karten@literaturhaus-salzburg.at, Rupertus Buchhandlung, www.reservix.at
Kontakt: Tel. (+43 662) 422411

Montag, 15. Mai 2023, 17 Uhr
Treffpunkt: Vorplatz ÖGK, Engelbert-Weiß-Weg 10, 5020 Salzburg,
Stolperstein Engelbert Weiß
Auf roten Spuren durch Salzburg. Arbeiter*innen-Widerstand in Itzling und Maxglan (Teil 1)
Zeithistorischer Stadtteilspaziergang mit Christine Steger und dem Historiker Andreas Praher
Veranstalter: Arbeiterkammer Salzburg in Kooperation mit dem KZ-Verband/VdA Salzburg
Teilnahme kostenlos
Kontakt/Anmeldung: www.ak-salzburg.at/spaziergang

Montag, 15. Mai, 10 bis 18 Uhr
Kollegienkirche Salzburg
„Ich will nicht töten!“ – Texte von Kriegsdienstverweigerern aus Russland, Belarus und der Ukraine
Lesung von Peter Arp und Georg Wimmer. Audio-Installation zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung
Veranstalter: Friedensbüro, Katholische Hochschulgemeinde (KHG), Kollegienkirche
Kontakt: Martin Sturmer, Friedensbüro Salzburg, sturmer@friedensbuero.at,
(+43 699) 1135 33 99
Eintritt frei

Montag, 22. Mai 2023, 17 Uhr
Treffpunkt: Schlossergasse 1, 5020 Salzburg, Stolperstein Johann Brandthaler
Auf roten Spuren durch Salzburg. Arbeiter*innen-Widerstand in Itzling und Maxglan (Teil 2)
Zeithistorischer Stadtteilspaziergang mit Christine Steger und dem Historiker Andreas Praher
Veranstalter: Arbeiterkammer Salzburg in Kooperation mit dem KZ-Verband/VdA Salzburg
Teilnahme kostenlos
Kontakt/Anmeldung: www.ak-salzburg.at/spaziergang

Samstag, 3. Juni 2023, ganztägig
Treffpunkt um 7 Uhr in der Haupthalle des Salzburger Hauptbahnhofs
Exkursion in das NS-Dokumentationszentrum München
Wenn Demokratien scheitern - Der Umgang mit Münchens NS-Vergangenheit im Heute
Seminar und Ausstellung „Was bleibt?! Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in München“
Zielgruppe: AAI-Stipendiat*innen und weitere Interessierte
Veranstalter: AAI Salzburg in Kooperation mit NS-Dokumentationszentrum München,
KZ-Verband Salzburg/VdA, Stolpersteine Salzburg
Teilnahme Seminar kostenlos, Fahrtkosten und Verpflegung müssen selbst getragen werden.
Anmeldung erforderlich: (+43 662) 841413-12, office@aai-salzburg.at

Samstag, 8. Juli 2023, 9 bis ca. 12 Uhr
Goldegg im Pongau - Böndlsee
Spurensuche: Der 2. Juli 1944 in Goldeggweng - Eine geführte Themenwanderung auf den Wegen der Goldegger Deserteure mit dem Historiker Michael Mooslechner
Veranstalter: Verein der Freunde des Deserteurdenkmals in Goldegg
Teilnahmegebühr: freiwillige Spenden
Kontakt und Anmeldung: goldeggerdeserteure@gmx.at

Samstag, 8. Juli 2023, 9 bis ca. 15 Uhr
Treffpunkt 8:45 – 9 Uhr, Schlossparkplatz Goldegg im Pongau
Spurensuche: Der 2. Juli 1944 in Goldeggweng
9 bis 12 Uhr: Themenwanderung auf den Wegen der Goldegger Deserteure in 6 Stationen rund um den Böndlsee mit dem Historiker Michael Mooslechner; musikalische Begleitung: Eduard Fleissner
14 Uhr: Gedenkveranstaltung in Erinnerung an den „Sturm auf Goldegg“ am 2. Juli 1944.
Zum Thema Widerstand, Desertion und Rehabilitation spricht Terezija Stoisits: musikalische Umrahmung: Fleissner Trio
Veranstalter: Freunde des Deserteurdenkmals in Goldegg
Anmeldung erwünscht: goldeggerdeserteure@gmx.at

Donnerstag, 2. November 2023, 19.30 Uhr
Literaturhaus Salzburg
Gedenkveranstaltung mit Lesungen von O.P. Zier, Wolfgang Danzmayr, Peter Reutterer und Michael Burgholzer zum Thema „Widerstand“
Veranstalter: Salzburger Autorengruppe
Eintritt: 10 / 8 / 6 Euro
Karten: Literaturhaus, karten@literaturhaus-salzburg.at, Tel. (+43 662) 422411

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Motto

WIDERSTAND – KUNST & KULTUR

Erinnerung an die Salzburger Bücherverbrennung 1938

Im Rahmen der alljährlichen Gedenkveranstaltung zur „Salzburger Bücherverbrennung 1938“ beschäftigen wir uns am Sonntag, dem 30. April 2023, um 11 Uhr im Salzburg Museum mit dem Thema „WIDERSTAND – KUNST & KULTUR“.
In den letzten Jahren hatten wir die Themenschwerpunkte „Zivilcourage“, „Haltung“ und „Wahrheit“ gewählt. So wie diese Begriffe ist auch WIDERSTAND ein definitorisch heftig umkämpftes Phänomen und kann sehr unterschiedliche Haltungen und politisch-gesellschaftliche Handlungsweisen bezeichnen. Erlebtes Unrecht und erlittene Ungerechtigkeit, wie sie vor allem in autoritären bis totalitären Regimen erfahren werden, sind das Fundament der Auflehnung gegen Macht- und Herrschaftsverhältnisse: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“. Solches öffnet aber auch Tür und Tor für eine beliebige Verwendung des Wortes. Was macht WIDERSTAND prinzipiell notwendig, legitim, ja unabdingbar und wo wird der Begriff in einer beliebigen Verwendung missbraucht? Was mit Widerstand gemeint ist, umfasst ein breites Repertoire an Handlungsmöglichkeiten, wie wir sie aus der Geschichte kennen: beginnend mit einem „Nicht mit mir“, dem passiven, gewaltlosen Widerstand, wie etwa der inneren Emigration oder dem zivilen Ungehorsam, reicht die Bandbreite hin bis zu militant-gewaltsamen Handlungen. Was sind die jeweiligen Motivationen und Ziele von WIDERSTAND und was wird damit erreicht?
Humanistisch und kritisch orientierte Kunst und Kultur sind in autoritären Regimen aller Art immer auch bevorzugte Ziele von Zensur, Verfolgung und, wie man am Beispiel der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten am Salzburger Residenzplatz vom 30. April 1938 erkennen kann, Ziel konkreter Vernichtung mit symbolträchtiger Bedeutung. Autoritäre Herrschaftsformen sind damit beschäftigt, Menschen zum Schweigen zu bringen, Denken und Handeln nur systemkonform zuzulassen. Kunst und Kultur fanden und finden dennoch immer wieder Formen, sich dem mutig entgegenzustellen. Auch in demokratischen Staatsformen ist Widerstand ein wichtiger Faktor, die Probleme der Welt zu spiegeln, wachzurütteln und Widerstand gegen ungerechte und verfestigte Ordnungen zu leisten, offene Denkräume einzufordern oder humane utopische Welten anzudenken.
Was motiviert die Menschen, die Künstler*innen dazu, Widerstand zu leisten und sogar das Leben zu riskieren? Widerstand ist keine Selbstverständlichkeit. Anders gefragt: Warum gab es, wie die Historikerin Erika Weinzierl es formulierte, zur Zeit des Nationalsozialismus in Österreich „Viel zu wenig Gerechte“? Und wo stehen wir heute?
Um die vielen Facetten von WIDERSTAND – KUNST & KULTUR zu reflektieren, werden geladene Gäste ihre Erfahrungen, Überlegungen und Positionen diskutieren.

Initiative Freies Wort (Tomas Friedmann, Albert Lichtblau, Karl Müller) in Kooperation mit Martin Hochleitner (Salzburg Museum)

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Podcast

Artarium - Auslöschung

Ein Podcast von Norbert K. Hund zum Thema Bücherverbrennung

Texte/Reden

Robert Obermair: Rede am Mahnmal – WIDERSTAND in Salzburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ehrt mich sehr, dass ich heute hier zu diesem Anlass zum Thema Widerstand und Salzburg sprechen darf. Im Kern meiner Ausführungen werde ich mich mit dem lokalen Widerstand gegen das NS-Regime beschäftigen, ich möchte den Blick aber auch darüber hinaus werfen.

Was bedeutete es hier in Salzburg Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime zu leisten?

Zunächst sollten wir uns vor Augen führen, innerhalb welcher gesellschaftlicher Rahmenbedingungen jene Salzburger*innen, die es wagten, Nein zu sagen, agieren mussten: sie waren einem absolut repressiven Regime ausgeliefert, dass auf die Unterstützung oder zumindest das schweigsame Dulden der Mehrheit der lokalen Bevölkerung zählen konnte. Die von den Nationalsozialisten propagierte sogenannte „Volksgemeinschaft“ tolerierte kein abweichendes Verhalten Einzelner und ein Großteil der Bevölkerung spielte hier mit. Anders gestaltete sich die Situation teilweise in vielen tatsächlich eroberten Gebieten wie beispielsweise Frankreich. Es gibt dazu eine passende Anekdote, die von mehreren Widerständigen nach 1945 erzählt wurde, nämlich, dass wenn jemand während der NS-Herrschaft auf der Flucht vor der Polizei an einer Haustür geklopft hätte, um um Zuflucht zu bitten, im Gebiet des heutigen Österreichs viel höhere Chancen auf Hilfe gehabt hätte, wenn er gesagt hätte, er hätte am Markt etwas gestohlen, als wenn er erklärt hätte, eine regimefeindliche Parole an eine Wand geschrieben zu haben. In Frankreich wäre dies genau umgekehrt gewesen.

Auch wenn das natürlich ein etwas überzeichnetes Beispiel ist, das in der Praxis so wohl nie stattgefunden hat, zeigt es im Kern schon plakativ auf, wie sehr auf sich allein oder wenige Unterstützer*innen gestellt viele Widerständige hier in Salzburg waren. Und wie viel Mut sie auch beweisen mussten.

Schon kleinste widerständige Handlungen wie eine Groschenspende an die Rote Hilfe, eine klandestine linke Organisation, die sich die Unterstützung politisch Verfolgter und ihrer Familien zur Aufgabe gemacht hatte, konnten zu drakonischen Strafen führen. So etwa im Fall der Halleiner Arbeiterin Josefine Lindorfer, die wegen einer solchen Groschenspende in das KZ Auschwitz deportiert und dort 1942 ermordet wurde.

Wie kann man den Begriff Widerstand eingrenzen?

In der Einladung zur heutigen Veranstaltung ist ja bereits deutlich geworden, dass der Begriff „Widerstand“ an sich schwer fassbar ist. Wie schon kurz angedeutet, fassten die Nationalsozialisten den Begriff „Widerstand“ sehr weit auf und tolerierten abweichendes Verhalten nicht mal im Keim.

Nach 1945 sah die Sache dann anders aus. Über viele Jahrzehnte dominierte ein sehr enger Widerstandsbegriff, der nur politisches Handeln, das in organisierten Gruppen, wenn nicht sogar in quasi-militärischen Formationen erfolgte und den Sturz des NS-Regimes zum Ziel hatte, als solchen wahrnahm. Das bedeutete, dass etwa auch im wichtigsten Entschädigungsgesetz, dem sogenannten Opferfürsorgesetz, individuelle Entscheidungen wie zum Beispiel Wehrdienstverweigerung oder Desertation nicht berücksichtigt wurden oder auch der Widerstand von Frauen keine öffentliche Aufmerksamkeit, geschweige denn Anerkennung fand.

Mittlerweile hat sich zum Glück ein deutlich weiterer Widerstandsbegriff durchgesetzt: Angesichts des totalen Gehorsamkeitsanspruches der NS-Machthaber und der tödlichen Gefahr, in die sich all jene begaben, die sich diesem Gehorsamkeitsanspruch nicht beugten, muss jegliche Opposition im „Dritten Reich“ als Widerstandshandlung gewertet werden, auch wenn es sich vielleicht nur um einen vereinzelten Versuch gehandelt hat, anständig zu bleiben.

Diejenigen, die hier in Salzburg den Mut bewiesen, anständig zu bleiben und Unrecht als solches zu benennen, hatten unterschiedliche Motive für ihr Handeln: Da wäre zunächst tatsächlich vor allem der politische Widerstand zu nennen, den es vereinzelt im monarchistischen Lager, teilweise auch im katholisch-konservativen Milieu, vor allem aber im sozialistischen und kommunistischen Lager gab. Andere Widerständige handelten aus religiöser Überzeugung oder aus einer grundsätzlichen humanistischen Einstellung heraus.

Der Background in unterschiedlichen politischen Milieus erschwert die Zusammenarbeit zwischen widerständigen Salzburger*innen oft, wobei es auch Grenzgänger gab, wie den Christlichsozialen Lehrer Josef Reischenböck, der 1941 im kommunistischen Widerstand aktiv wurde. Trotz allem war die politische Fragementierung auch ein Vorteil, gewährte diese Unabhängigkeit voneinander doch eine gewisse Sicherheit vor der Aufdeckung durch die Gestapo.

Allen Widerständigen war gemein, dass ihr widerständiges Handeln nicht nur von den gesamtgesellschaftlichen, sondern auch von individuellen Rahmenbedingungen bestimmt war: Betreuungspflichten von Kindern oder anderen Angehörigen erschwerten ein widerständiges Handeln, da die Nationalsozialisten damit ein weiteres psychisches Druckmittel gegen potentielle Dissident*innen hatten. So bspw. im Falle der kommunistischen Widerstandskämpferin Agnes Primocic, der es bei einer Verhaftung nicht einmal gestattet wurde, ihre beiden Kleinkinder – eine der beiden Töchter lag mit Lungenentzündung im Bett – zu einer Nachbarin zu geben und die wochenlang ohne Nachricht um ihre Kinder bangen musste. Dies führt uns schon zum generellen Bereich des individuellen Handlungsspielraums, der für Salzburger*innen unterschiedlich beschränkt war: vereinfacht gesagt: ein katholischer Handwerker mit deutsch-klingendem Namen, hatte deutlich mehr Handlungsspielraum widerständig zu handeln, als eine Salzburger Romni, die auf Grund der rassistischen NS-Politik rein auf Grund ihrer Existenz bereits mit Repression konfrontiert war.

Die Bindung an Kleingruppen mit ähnlichen Überzeugungen konnte Salzburger*innen hingegen den Raum eröffnen, selbst aktiv zu werden. Was ihnen allen gemein ist, ist ein unglaublicher Mut. Denn das bisher Gesagte soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich ein viel größerer Teil der damaligen Salzburger Bevölkerung aktiv am NS-Unrechtsregime beteiligte oder dieses durch ein passives, anteilnahmsloses Zuschauen ermöglichte. Einige hundert Widerständige standen so beispielsweise ca. 27.000 NSDAP-Mitgliedern (Stand 1942) gegenüber.

Der Repressionsapparat verließ sich auf eine Heerschaar an Denunziant*innen und auch auf eingeschleuste Spitzel. So gerieten zahlreiche Salzburger*innen in die Fänge der Gestapo und ihrer Gehilfen. Viele von ihnen wurden von einer Justiz, die ein faires Verfahren von vornherein ausschloss, angeklagt und verurteilt. Besonders oft kamen dabei die beiden Anklagepunkte „Vorbereitung zum Hochverrat“ oder „Landesverrat“ zum Einsatz. Nicht nur Haftstrafen, sondern auch zahlreiche Todesstrafen wurden ausgesprochen und exekutiert. Andere verschwanden überhaupt ohne jegliches Verfahren im Zuge des sogenannten NS-Maßnahmenstaates, wurden in Konzentrationslager oder Vernichtungslager deportiert und dort ermordet.

1942 gelang es der Gestapo durch eingeschleuste Spitzel den organisierten politischen Widerstand in Salzburg weitgehend zu zerschlagen. Einzelne und Kleingruppen leisteten aber dennoch bis zur Befreiung im Mai 1945 Widerstand gegen das Unrechtsregime.

Wie wurde mit dem Thema Widerstand nach 1945 umgegangen?

Die Befreiung von 1945 markiert leider keine radikale Zäsur in der öffentlichen Wahrnehmung bzw. gesellschaftlichen Anerkennung jener, die Widerstand gegen das NS-Regime geleistet hatten. Zunächst wurde zwar in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Widerstandsleistung einzelner Österreicher*innen hervorgehoben, um eine allgemein Widerständigkeit Österreichs gegen den Nationalsozialismus, den man plötzlich zum rein deutschen Phänomen erklären wollte, zu behaupten. In dieser Zeit entstand mit dem Gedenkstein für die ermordete kommunistische Widerstandskämpferin Rosa Hofmann auch ein erster Erinnerungsort in Salzburg. Bald jedoch wurde die Erinnerung an die NS-Zeit gerade im öffentlichen Raum vom Erinnerungskult um die Kriegsteilnehmer überlagert. Kriegerdenkmäler mit ihren oft verstörenden Sinnsprüchen zeugen davon bis heute im ganzen Bundesland.

Ähnlich wie beim Kampf um ein angemessenes Erinnern an die Bücherverbrennung dauerte es bis in den 1980er-Jahre, dass es in Salzburg zu tiefergehenden Debatten um die nationalsozialistische Vergangenheit und damit auch über das Thema Widerstand kam. In den Jahrzehnten seither sind vor allem in der Stadt Salzburg aber teilweise auch an anderen Orten im Bundesland vereinzelte Erinnerungsorte entstanden, die Widerständigkeit gegen das NS-Regime thematisieren. Zu nennen wären hier etwa die Stolpersteine, die Gedenktafeln für den Eisenbahnerwiderstand beim Haupt- bzw. Lokalbahnhof, die Gedenktafel für ermordete Priester beim Priesterseminar oder auch das Mahnmal für Frauenwiderstand in Maxglan. Praktisch alle diese Orte sind nur Dank beharrlicher Initiativen aus der Zivilgesellschaft entstanden. Und dennoch sind viele lokalgeschichtliche Aspekte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus und damit auch die Schicksale unglaublich mutiger Salzburger*innen in Vergessenheit geraten. Und dabei rede ich noch gar nicht von der Erinnerung an den Widerstand gegen den Austrofaschismus, die von der Erinnerung an Widerstand gegen den Nationalsozialismus völlig überlagert ist.

Das derzeit laufende Projekt Orte des Gedenkens versucht diese riesige Erinnerungslücke zumindest teilweise zu schließen, in dem in jedem politischen Bezirks Salzburgs eine einjährige intensive Auseinandersetzung mit lokalen Widerständigen an einer Schnittstelle von historischer Forschung, künstlerischer Auseinandersetzung und pädagogischer Vermittlung stattfindet. Wichtig ist dabei auch die Frage, was der Begriff „Widerstand“ für uns heute bedeutet.

Was bedeutet der Begriff „Widerstand“ für uns heute?

Gerade im Zuge der Covid19-Pandemie war und ist auch hier in Salzburg direkt auf diesem Platz oft die Rede von „Widerstand“. Selbst ernannte Querdenker*innen wähnen sich im „Widerstand“ gegen eine vermeintliche „Coronadiktatur“ und scheuen auch nicht davor, sich mit Opfern des Nationalsozialismus zu vergleichen.

Klar ist, dass wir uns als aufgeklärte, im besten Fall antifaschistische Zivilgesellschaft klar gegen eine solche Vereinnahmung des Begriffs Widerstand stellen müssen. Das sind wir zuallererst all jenen schuldig, die es gewagt haben sich gegen die zwei tatsächlichen österreichischen Diktaturen der vergangenen 100 Jahre zu stellen.

Klar ist aber auch, dass sich dennoch auch heute viele berechtigterweise die Frage stellen, ab wann es legitim und notwendig ist, Widerstand zu leisten? Das betrifft nicht nur einen konsequenten Einsatz gegen faschistische und neonazistische Umtriebe. Widerständig zu sein und zu bleiben, bedeutet auch nicht zu akzeptieren, dass es plötzlich mehr als eine Meinung darüber gibt, ob man Menschen, die in Lebensgefahr sind, retten oder lieber sterben lassen soll. Ich meine hiermit die unerträgliche Situation, die sich tagtäglich an den Grenzen Europas abspielt. Wenn dutzende Menschen im Mittelmeer ertrinken, ist das mittlerweile oft nur noch eine mediale Randnotiz, die viele von uns gar nicht mehr bewusst wahrnehmen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir diese unerträgliche Situation als Zivilgesellschaft so nicht hinnehmen dürfen.

Widerstand zu leisten muss heute wie damals heißen, den Mut aufzubringen, sich konsequent gegen eine menschenfeindliche Politik zu stellen.

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